Urliste, Liste mit allen Meßwerten in einer Meßreihe, gleiche
Meßergebnisse können dabei wiederholt auftreten.
Bei der Produktion von N Kondensatoren
mit einer Kapazität von F beträgt der Wert für jedes Bauteil
i.allg. nicht exakt F, sondern schwankt um diesen Wert.
Man sagt: Der Wert gehorcht einer charakteristischen Verteilung
um den Sollwert F. Um die Art dieser Verteilung
und die Natur des zugrundeliegenden Wahrscheinlichkeitsprozesses
genauer zu verstehen, bestimmt man die sogenannte
relative Häufigkeitsverteilung und vergleicht mit
speziellen Wahrscheinlichkeitsfunktionen, die aus
bekannten Wahrscheinlichkeitsstrukturen abgeleitet werden können.
(Beispielsweise kann die hypergeometrische Verteilung auf das
sehr einfache und anschauliche Urnenmodell zurückgeführt
werden.)
Im Beispiel ist die einzelne Meßgröße die Kapazität jedes Kondensators. Diese Meßwerte bilden die sogenannte Urliste:
Klasse , Menge aus mehreren Elementen (Meßergebnissen)
einer Urliste
mit bestimmten Eigenschaften, die unter dem Index i zusammengefaßt
werden.
Bei der Tagesproduktion
von n Kondensatoren einer vorgegebenen Kapazität C
kann man eine Klassifizierung durchführen, indem man Kapazitäten
in Intervallbereiche ( Klassen) aufteilt.
Es müssen nicht immer Klassen definiert werden. Bei
diskreten, sich in der Urliste wiederholenden Meßwerten ,
können diese natürlich als eine eigene
Klasse angesehen werden.
Klassenmitte, Intervallmitte, arithmetisches Mittel
der Intervallgrenzen einer Klasse.
Exakter ist es, das arithmetische Mittel aller Meßwerte
innerhalb der jeweiligen Klasse zu bilden. Die einzelnen Meßwerte
sind aber manchmal nicht bekannt oder man verzichtet
aus Zeitgründen (Rechenaufwand bei sehr umfangreichen
Erhebungen) auf ihre Ermittlung. Die Intervallmitte
ist daher i.allg. eine Näherung.