Statt dessen kann man sich das dynamische Verhalten rückgekoppelter Systeme in einer zeitabhängigen Beschreibung zunutze machen.
Zeitabhängige Signalverarbeitung: Das Interesse gilt hier
zeitlichen Signal-Verläufen. Die von den Knoten durchgeführten
Operationen ähneln denen in zeitunabhängigen Systemen. Die Signale werden jedoch nicht
unmittelbar aus den Eingangssignalen berechnet. Statt dessen werden zeitliche
Signaländerungen bestimmt, zu denen auch die aktuellen Zustände der jeweiligen
Knoten selbst beitragen.
Die Zustände der Knoten müssen bei zeitabhängigen Systemen
durch (numerische) Lösung zugehöriger Differentialgleichungen
bestimmt werden.
Zur Stabilisierung der Signal-Verläufe wird üblicherweise ein
Zerfalls-Term eingesetzt. Die Signale entwickeln sich
beispielsweise entsprechend
nachdem sie zum Zeitpunkt mit initialisiert
worden sind (t wird formal als dimensionslos betrachtet).
Wenn die Anfangsbedingungen nicht durch die Anwendung vorgegeben sind,
wählt man in der Regel .
Eingaben und Ausgaben erfolgen in Form von
Signal-Verläufen.
Die Zahl der Ein- und Ausgabe-Knoten entspricht meist der Dimension
der Eingabe- bzw. Ausgabedaten. Das gleichzeitige Anbieten der Daten
mehrerer Zeitschritte ist nicht notwendig.
Zur Integration der Differentialgleichungen ist das einfache
Euler-Verfahren erster Ordnung ausreichend,
bei dem die Differentialquotienten durch Differenzenquotienten ersetzt
werden.
Da bei rein vorwärtsgerichteten Architekturen eine regelrechte
Dynamik fehlt, ist eine zeitabhängige Formulierung dafür nicht sinnvoll.
Typische Verbindungsstruktur:
Vollständige Verbindungen von der Eingabeschicht zur versteckten Schicht,
innerhalb der versteckten Schicht und von der versteckten Schicht
zur Ausgabeschicht.